Mann der ersten Stunden

Porträt: Eine Würdigung des Engagements von Wolfgang Kowalsky, dem langjährigen wissenschaftlichen Geschäftsführer der iL

Die langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der InnovationLab GmbH kennen ihn bestens. Die Rede ist vom wissenschaftlichen Geschäftsführer Professor Dr.-Ing. Wolfgang Kowalsky, der mit Erreichen des 65. Lebensjahres zum 1. April 2023 aus seinem Amt ausschied, sodass Dr.-Ing. Michael Kröger bis auf Weiteres alleiniger iL-Geschäftsführer bleibt.

Wolfgang Kowalsky war insgesamt 13 Jahre lang an der Forschungs- und Transferplattform mit Standort Heidelberg tätig. Er hat also die Entwicklungen an der iL früh begleitet und maßgeblich geprägt. Kowalsky gilt als Wissenschaftler mit Leib und Seele, der gerade als Experte der Organischen Elektronik und als Leibniz-Preisträger (2002) über einen exzellenten Ruf verfügt. Sein Renommee und Name war und ist für das Joint Venture stets ein Türöffner. Deshalb ist es angedacht, ihn künftig in einer beratenden Funktion zu halten.

„Wolfgang und ich kennen uns inzwischen zwei Jahrzehnte und so kann ich sagen, er ist jemand, der Menschen für Wissenschaft begeistern und inspirieren kann“, sagt Michael Kröger, „er war es, der mich aus den USA an die InnovationLab GmbH gelockt hat. Ich bin froh, dass wir iL im vergangenen Jahr gemeinsam neu ausrichten konnten.“

„Er ist jemand, der Menschen für Wissenschaft begeistern und inspirieren kann.“ – Michael Kröger über Wolfgang Kowalsky

Der am 23. März 1958 in Erlangen geborene Kowalsky studiert Elektrotechnik an der Technischen Universität Braunschweig. Dort promoviert der Mittelfranke 1985 und erlangt vier Jahre später die Habilitation. 1993 wird er Professor am Institut für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig - nach einer Zwischenstation als Professor für Optoelektronik an der Universität Ulm. Zudem leitet Kowalsky das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme in Dresden. 2010 erfolgt die Honorarprofessur für Physik an der hiesigen Universität Heidelberg. Eine von Vielfalt geprägte Karriere, die 2002 mit dem Gottfried Wilhelm Leipniz-Preis, zugleich dem relevantesten und höchstdotierten Forschungsförderpreis in Deutschland, gekrönt werden sollte.

Ein Blick in die iL-Historie sei erlaubt: Um die Vision einer gemeinsamen Forschungsplattform von Wissenschaft und Wirtschaft zu realisieren, werden 2010 beste Wissenschaftler in führender Position an der iL eingebunden, darunter Wolfgang Kowalsky (Analytik), Professor Klaus Müllen (Synthese) und Professor Kurt Kremer (Simulation), die jeweils sogenannte Kompetenzzentren leiten. Nach dem Gewinn des Spitzencluster-Wettbewerbs geht es darum, das Profil als führender Cluster für Organische Elektronik weiter zu schärfen, um dies als Geschäftsmodell zielführend und gewinnbringend zu etablieren.

Insbesondere in den Jahren des Aufbaus und Ausbaus des Spitzenclusters fungiert Wolfgang Kowalsky als wichtiger Netzwerker, Moderator und Visionär, der die iL vor den verschiedenen Universitäten hochrangig repräsentiert. In der weitreichenden Zusammenarbeit über „2HORISONS“ - etwa über Clusterpartner in Südkorea und in den USA - bewirkt Kowalskys Engagement, das internationale Brücken in Kooperation mit ausgewiesenen Forschungseinrichtungen geschlagen werden können. Die Veranstaltungen von Kolloquien sowie die Präsenz bei internationalen Konferenzen sind für ihn eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus kümmert er sich um Förderungen von Forschungsprojekten, unterstützt zahlreiche Studenten bei ihren Abschlussarbeiten und sorgt dank seines Spektrums an Wissen mit dafür, dass Doktoranden und Post-Doktoranden – teilweise mit Auszeichnungen – die nächste Stufe erklimmen.

Wissenschaftliche Nachwuchsförderung pur.

Kowalsky hat als Doktorvater unter anderem die Promotionsarbeiten von Michael Kröger und Janusz Schinke betreut. Der technikaffine Mensch Kowalsky begeistert andere – und lässt sich gleichermaßen von wissenschaftlichen Ergebnissen begeistern.

Als Vorgesetzter wie Kollege fällt Kowalsky durch seine vornehme, zurückhaltende und geistreiche Art auf, ohne dabei Strategien und Ziele aus den Augen zu verlieren. Es ist nicht sein Ding, sich in den Vordergrund zu drängen. Doch er weiß eben als glänzender Redner und geschickter Diplomat bei geschäftlichen, universitären und gesellschaftlichen Anlässen zu überzeugen. Was er sagt, wirkt locker und anekdotenhaft, aber letztlich ist die Rhetorik akribisch vorbereitet, durchdacht und vorausschauend.

„Mit Wolfgang kann man nicht nur über Technologien, sondern auch über die dahinterstehenden Glaubensfragen sprechen“, konstatiert Dr. Tanja Benedict, langjährige Mitstreiterin an der iL.

„Mit Wolfgang kann man auch über die dahinterstehenden Glaubensfragen sprechen.“ – Tanja Benedict in der Rolle als Kowalskys Mitstreiterin.  

Zum Ausgleich der wissenschaftlichen Arbeiten und mannigfaltigen Tätigkeiten frönt Wolfgang Kowalsky gerne seinen Hobbies Skifahren, Basketball und Segeln.

In seiner Noch-Funktion als geschäftsführender Institutsleiter der Abteilung Hochfrequenztechnik an der TU Braunschweig möchte Kowalsky den nahtlosen Übergang schaffen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der iL wünschen dem langjährigen wissenschaftlichen Geschäftsführer rundum alles Gute. Ein baldiges Wiedersehen und eine würdige Abschiedsfeier eines Mannes der ersten Stunden sind fest eingeplant.

 

Joachim Klaehn

Head of Communications