Gedruckte Elektronik ermöglichen heiße Textilien

Gedruckte Elektronik verändert das Konzept dessen, was in vielen Anwendungen möglich ist. So ermöglichen leitfähige Tinten jetzt hochwertige, dauerhafte Drucke auf flexiblen Materialien wie TPU, die dann auf Textilien übertragen werden.

Viele der allgemein bekannten Verwendungsmöglichkeiten für gedruckte Elektronik im Bereich Textilien basieren auf Sensoren, z. B. die Verwendung von Drucksensoren für die Benutzeroberfläche einer "intelligenten" Jacke. Die Verwendung von gedruckter Elektronik zum Beheizen von Textilien ist jedoch ein ganz anderer Bereich.

Eine offensichtliche Anwendung für beheizte Textilien ist Kleidung für den Sport oder den Outdoor-Bereich. Eine beheizte Skijacke hat beispielsweise den zusätzlichen Vorteil, dass die Batterie der Jacke auch ein Smartphone oder eine Outdoor-Kamera mit Strom versorgt.

Ebenso können Heizelemente - wie das auf den Fotos zu sehende von unserem Partner Henkel Printed Electronics (https://www.henkel-adhesives.com/printedelectronics) - in Hosen oder anderen Kleidungsstücken eingearbeitet oder alternativ in Schuhe oder Stiefel integriert werden - ein Bereich, in dem InnovationLab mit in die Sohlen eingebet-teten Drucksensoren bereits über einige Erfahrung verfügt. Gedruckte Elektronik in Textilien kann bei Bedarf eine beträchtliche Heizleistung erbringen, wobei einige Stoffe 1000 W/m2 oder mehr liefern.

Ein Temperatursensor in einer Skijacke kann zur Überwachung der Körpertemperatur eingesetzt werden und liefert Daten an einen Mikrocontroller, der diese mit einer vorge-gebenen Zieltemperatur vergleicht, so dass sich die Jacke genau dann und dort er-wärmt, wo es erforderlich ist. Um die Batterielebensdauer zu verlängern, können Solar-zellen auf der Jacke angebracht werden, um zumindest eine Teil-Aufladung zu ermög-lichen.

Beheizte Kleidung ist bereits auf dem Markt erhältlich, allerdings wird die Wärme meist dadurch erzeugt, dass Rohstrom durch in den Stoff eingebettete Widerstandsdrähte geleitet wird - ähnlich wie bei Sitzheizungen in Autos oder Bettdecken. Die Innovation der gedruckten Elektronik bietet nun eine drahtlose, beheizte Stoffschicht, die dünner und weicher ist und sich daher viel leichter in bequeme, flexible Kleidung integrieren lässt. Durch den Wegfall der lästigen Drähte, die als Heizelemente fungieren, ist es einfacher, die Wärme gezielt dort abzugeben, wo sie benötigt wird, und auf intelligente Weise Körperbereiche zu vermeiden, die sich ohnehin warm anfühlen.

Neben Sport- und Outdoor-Anwendungen hat beheizte Kleidung auch das Potenzial, den Komfort für Menschen in kälteren Klimazonen zu verbessern. Es gibt eine offensichtliche Nische für ältere Menschen, die möglicherweise allein in Häusern leben, in denen die Heizung auf ein Minimum heruntergedreht ist - hier kann gedruckte Elektronik eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung von Unterkühlung spielen - insbesondere in Kombination mit einem Sensor zur Überwachung der Körpertemperatur. Beheizte Gewebe haben das Potenzial, auch für therapeutische Anwendungen eingesetzt zu werden, z. B. zur Linderung von steifen Gelenken.

Wir stehen noch ganz am Anfang von dem, was möglich ist und viele Anwendungen der gedruckten Elektronik im Bereich der beheizten Textilien warten noch auf ihre Erfindung. Wir sehen diesen Entwicklungen also mit Spannung entgegen und freuen uns auf eine Zeit, in der gedruckte Elektronik uns und unsere Lieben warm hält, egal, was das Wetter uns vorsetzt.