Alles im 15-Minuten-Radius

Bei einem Netzwerktreffen der 1.000 Satellites GmbH, unseres Mieters und Nachbarn in der Speyerer Straße, verschaffen sich Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner sowie einige Innovatoren und Multiplikatoren einen Eindruck über das professionelle Arbeiten vor der eigenen Haustüre.

Unsere Arbeitswelt verändert sich wegen der Digitalisierung permanent. Und nahezu überall fällt die Begrifflichkeit New Work. Wie kann Arbeit effizienter, fokussierter und zugewandter gestaltet werden? Antworten darauf zu finden, ist nicht immer ganz einfach und vor allem von den Bedürfnissen her sehr individuell. Anlässlich eines Business Breakfast wird dies klar: Die Relevanz von professionellen, dritten Arbeitsorten nimmt zu. „Flexibles Arbeiten ist eine Lösung für Unternehmen“, sagt 1.000-Satellites-Geschäftsführerin Caro Windlin, „sie haben die Möglichkeit, sich bei uns bedarfsorientiert einzubuchen.“

Dritte Arbeitsorte werden bedeutsamer

1.000 Satellites, seit Ende letzten Jahres in der Bahnstadt, hat mittlerweile 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verfügt über sieben Standorte und breitet sich Richtung Frankfurt und Ende des Jahres nach München aus. „Unser Name ist Programm“, so Caro Windlin schmunzelnd. Dass dritte Arbeitsorte nicht nur für die Wirtschaft und Wissenschaft von Bedeutung sind, sondern auch für den Public Sector gelten, offenbarte Eckart Würzner in seinem Morgengruß. Das 15-Minuten-Radius-Konzept zum Wohnort von 1.000 Satellites hält der OB für praktikabel und gut. Wohnortnahes Arbeiten mithilfe von flexiblen Büroflächen, den sogenannten Satelliten, könnten für den Verwaltungsbereich von Stadt und Kommunen eine lukrative Option sein.

Im Dialog: iL-Geschäftsführer Dr. Michael Kröger (l.) mit Heidelbergs Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner.

Würzner: „Wertschöpfungskette in Deutschland“

Würzner, inspiriert von einem Besuch im innovativen Israel, fand zur Überraschung von iL-Geschäftsführer Dr. Michael Kröger und rund 25 Gästen sehr kritische Worte: „Eigentlich sind wir super innovativ in Heidelberg. Doch wir kriegen es nicht hin, wir haben zu viele Regularien. Man muss den Menschen sagen, dass es auch eine Wertschöpfungskette in Deutschland gibt.“ Dabei gelte es, die Standorte hier zu stärken, allgemein die Energiekosten zu senken und Kooperationen in der Metropolregion auszubauen. Ob Energiewende, Verkehrswesen oder soziale Nachhaltigkeit – man muss sich ganzheitlich den Bedürfnissen und Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger stellen. Das will Würzner demnächst Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck beim Bürgergespräch im Karlstorbahnhof in Heidelberg mit auf den Weg geben. Würzners Befürchtung sind bei einem Weiter-so „soziale Verwerfungen, die wir uns heute gar nicht vorstellen können.“

Fingerspitzengefühl bei Community-Management

Nach diesem authentischen Impuls zeigte Julia Wagner, Account Managerin bei 1.000 Satellites, den Gästen die professionellen Büroräumlichkeiten sowie das Innovationspotenzial von firmenübergreifender Vernetzung am dritten Arbeitsplatz. „Community-Management ist unserer Meinung nach zentral wichtig. Man braucht dabei viel Fingerspitzengefühl“, befand Julia Wagner.

Die Premiere des Business Breakfast über die Arbeitswelt von heute, morgen und übermorgen erwies sich als perfekt für den Austausch und für konstruktives Netzwerken. „Coming together is a beginning“, besagt einer der Leitsätze von 1.000 Satellites. Dieser Anfang schreit nach Wiederholung.

 

Joachim Klaehn

Head of Communications