„Meine Layouts sind wie meine Kinder“

Firmenlunch - Klappe auf, die dritte: In der Oktober-Ausgabe des Talks von „iL Inside“ beim gemütlichen Mittagessen lässt Karina Zub das InnovationLab-Team in die Welt des Layoutens eintauchen: Die Development Engineerin erzählt ganz locker über ihre Arbeit, über die Entstehung von der Idee bis hin zur Produktion und über ihre persönliche Verbindung zu den Projekten.

Ein weiter Weg zu iL

Karinas Weg ans iL in Heidelberg ist ein weiter: Geboren ist sie in Omsk/Sibirien, aufgewachsen in Tschita/Russland hinter dem Baikalsee - fast schon an der Grenze zu China, erzählt sie im Talk „Auf einen Kaffee …“ mit Joachim Klaehn, Head of Communications bei iL. Mit 15 Jahren zog sie dann mit ihrer Familie nach St. Petersburg, machte ihren Schulabschluss und absolvierte dort ihr Chemie-Studium mit dem Schwerpunkt Materialwissenschaften. „Danach habe ich an einem Forschungsinstitut gearbeitet und mich für eine Promotion in Deutschland entschieden. Ich dachte, es braucht bestimmt lange eine Universität und alles zu finden, aber nach zwei Wochen hatte ich erste Zusagen und bin dann zwei Monate später nach Deutschland umgezogen“, erzählt die 30-jährige Karina weiter. Der Umzug brachte sie an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Nach fünf Jahren Arbeit eben dort im Bereich gedruckter Elektronik und ihrer Promotion führte ihr Weg sie schließlich weiter nach Heidelberg und damit zu uns, zu iL. Die Doktorarbeit ist fertig, sie muss allerdings noch verteidigt werden.

Ihre Arbeit ist komplex: Development Engineer Karina Zub bei ihrer Präsentation während des iL-Firmenlunchs. Bild: InnovationLab

Komplexer Planungsprozess

Bei ihren Projekten ist Karina von Beginn an über die Entwicklung bis hin zur letztendlichen Produktion dabei. Nicht immer weiß sie, wofür die Kunden ihre Arbeit überhaupt benutzen.  „Oft weiß man auch vieles nicht“, sagt sie. Die Arbeit ist komplex: Auf 2D werden von Karina Matrizen entworfen und geplant, die letztendlich in 3D ihre Anwendung finden. Die plastische Anwendung der von ihren geplanten Vorlagen mache die Arbeit so multidimensional. Weitere Faktoren kommen da noch dazu, die beachtet werden müssten: Wie soll das Endprodukt aussehen? Welche Vorgaben gibt es von Kunden? Wie sieht die Sensorarchitektur aus? Welche Tinten und Substrate stehen zur Verfügung – die Liste scheint endlos lang. Zum Glück ist Karina mit den Herstellungs- und Planungsprozessen nicht allein bei iL: „Ich erstelle die Layouts oft parallel mit der Elektronik, so dass wir schneller sind. Außerdem arbeite ich eng mit der Elektronikabteilung und dem Business Development zusammen, so dass die Siebe für die Matrizen dann möglichst zeitnah bestellt und die Matrizen schließlich gedruckt werden können.“ Echtes Teamwork ist hier also gefragt.

„Man sieht den Anwendungen beim Großwerden“

Umso schöner sei es dann am Ende, die eigene Arbeit selbst in den Händen halten zu können. Liebevoll nennt Karina ihre Layouts ihre Kinder: „Zu Beginn hat man nichts, dann steckt man viel Arbeit und Mühe in die Projekte, verbessert sie ständig und hilft ihnen bei ihrer Entwicklung und beim Wachsen. Am Ende hat kann man so dann sein eigenes Kind in den Händen halten“, erzählt Karina schmunzelnd. Noch schöner sei es, wenn sich „ihre Kinder“ dann noch weiterentwickeln, verbessert werden und neue Anwendungen finden. „Man sieht ihnen beim Großwerden zu“, sagt sie.

Layouterin mit Leib und Seele: Im Talk mit Head of Communications Joachim Klaehn erzählt Karina locker über ihren beeindruckenden Lebensweg und ihr Wirken bei iL. Bild: InnovationLab

Im Moment hat sie noch einige Projekte zu bearbeiten, die vielseitiger nicht sein könnten: Diese reichen von sportlicher Anwendung über Schuhsensoren bis hin zu Sitzen und Smartwatches. Auch wenn Karina zurzeit noch nichts Genaues über anstehende, zukünftige Projekte weiß, freut sie sich jetzt schon auf deren Ausarbeitung und die Herausforderungen, die sie sicherlich mit sich bringen werden. Was alle Projekte verbindet, ist die stetige Weiterentwicklung und das Dazulernen. Karina berichtet, dass sie so auch aus Projekten, die nicht ganz nach ihren Vorstellungen funktioniert haben, etwas hat lernen und mitnehmen können und somit zukünftige Projekte noch besser und effizienter erledigen kann.

Kreative Arbeit

Karina steht voll und ganz hinter ihrer Arbeit und ist von ihr begeistert, das merkt man bei ihren Erzählungen sehr schnell. Sie liebt die gestalterische Arbeit, ist auch in ihrer Freizeit vielfältig unterwegs und probiert kreative Dinge wie Fotografie, Interior Design, Gartenbauarbeiten oder die künstlerische Gestaltung der Kinderzimmerwände ihres Sohnes aus. Schon als Kind sei sie im kreativen Umfeld aufgewachsen, erinnert sie sich gerne: „Mein Opa war Konstrukteur, mein Vater ist Architekt und meine Mutter Innenarchitektin. Als Kind habe ich immer beobachtet, wie konstruiert und gezeichnet wurde, das hat mir schon immer gut gefallen.“

Heute hat sie bei iL selbst tagtäglich, die Möglichkeit sich bei ihrer Arbeit künstlerisch, kreativ und konstruierbar auszuleben. Ein offenbar in die Wiege gelegter Weg - nur doch irgendwie ganz anders. Und dafür bekommt sie vom iL-Team warmherzigen Applaus.                                                                                   

 

Hannah Gieser

Abteilung Communications