Wie eine kleine, feine Messe

Zum 100-jährigen Jubiläum empfing Gallus Partner, Hersteller, Zulieferer, Weiterverarbeiter, Drucker und Markenhersteller zu den „Gallus Experience Days“, weihte das neue Gallus Experience Center ein und präsentierte Lösungen für den digitalen Wandel. iL war durch die beiden Druck-Experten Holger Döringer und Benjamin Obermayer sowie durch Dr. Karl-Philipp Strunk, Leiter Projektmanagement, vor Ort vertreten.

Die Gallus-Gruppe, seit 2014 hundertprozentige Tochtergesellschaft der Heidelberger Druckmaschinen AG (HEIDELBERG), ist seit vielen Jahren ein strategischer Partner der InnovationLab GmbH. Als führendes Unternehmen in der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb von konventionellen und digitalen schmalbahnigen Rollendruckmaschinen hat sich Gallus weltweit einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dieser Tage lud der Schweizer Hersteller von Etikettendruck- und Faltschachtelmaschinen zu den „Gallus Experience Days“ nach St. Gallen ein. Für iL eine Selbstverständlichkeit, dort dabei zu sein.

Hingucker: Die Gallus Labelmaster mit innovativen Weiterentwicklungen.

Der promovierte Physiker Karl-Philipp Strunk trat in der schicken New Work Lounge gleich zweimal als Redner auf. Sein Vortragstitel: „Wie gedruckte Elektronik neuartige Produkte und Anwendungen ermöglicht“. Vor jeweils knapp 20 Experten gab er einen Überblick über die Heidelberger Firma und stellte wichtige Technologien wie die innovative Batterieüberwachungslösung BaMoS (Battery Monitoring Solution), gedruckte „Heater“ und gedruckte Leiterplatten aus Kupfer vor. „Teilweise sind die Interessenten zum ersten Mal auf uns gestoßen“, sagt Strunk, „wir konnten zeigen, was wir können. Die Gallus Experience Days sind wie eine kleine, feine Messe, bei der sich ein interessiertes Fachpublikum trifft und austauscht.“

Karl-Philipp Strunk: „Konnten zeigen, was wir können“

Nach seinen Vorträgen bildeten sich jeweils eine bunte Traube mit nachfragenden Experten. Gibt es einen potenziellen Markt für hochwertige Antriebe von Druckmaschinen im Bereich der gedruckten Elektronik? Benötigt die gedruckte Elektronik spezielle Klebebänder? Was ist der Unterschied zwischen dem Druck klassischer Etiketten und der Produktion gedruckter Elektronik? Karl-Philipp Strunk stand kompetent und gewissenhaft Rede und Antwort.

Persönliche Kontakte sind bei einer „hochklassig organisierten Veranstaltung“ (Strunk) wie den „Gallus Experience Days“ das Salz in der Suppe. Diese Erfahrung sammelte insbesondere das Drucker-Duo Holger Döringer und Benjamin Obermayer. Unter den Hunderten von Gästen hatten sie sogar eine besondere Begegnung. Sie trafen auf Ferdinand Rüesch, den Gallus-Gründungsfamilien-Repräsentanten, das Aufsichtsratsmitglied und zugleich den größten Einzelaktionär der Heidelberger Druckmaschinen AG. „Das war nett und ungezwungen. Ferdinand Rüesch war schon am iL gewesen“, so Döringer über das spontan entstandene Foto mit dem 63-jährigen Unternehmer und „Hausherrn“ im Bereich der einladend gestalteten Empfangshalle.

Ort der Begegnung: Gallus-Gründungsfamilien-Repräsentant Ferdinand Rüesch (Mitte) ist zum Schnappschuss mit den beiden iL-Mitarbeitern Holger Döringer (l.) und Benjamin Obermayer (r.) bereit.

„Letztendlich waren wir zum Technologiescouting da“, sagt Döringer über den gemeinsamen Auftrag mit Kollege Obermayer, „wir haben genau beobachtet, welche Modifikationen im Bereich der gedruckten Elektronik möglich sind, insbesondere hinsichtlich unserer Maschine im Reinraum, der Gallus RCS 330.“

Holger Döringer: „Zum Technologiescouting da“

In dieser familiären und guten Atmosphäre inklusive des neuen Gallus Experience Center, das sich der digitalen Transformation widmet und ähnlich wie das „Print Media Center“ von HEIDELBERG in Wiesloch-Walldorf eine Technologie-Präsentationshalle ist, lässt sich fachsimpeln und kiebitzen. „Man schaut, welche neuen Ansätze existieren. Was für uns als iL attraktiv erscheint, um Probleme zu lösen“, berichtet Benjamin Obermayer über die Dienstreise, „wir haben uns Inspirationen geholt. Denn im digitalen Druck wollen wir schließlich ganz vorne mit dabei sein und bleiben.“

Die relevanten Themen lauten Prozessstabilisierung und Qualitätsmanagement. Beispiel gefällig? „Wir kommen mit neuen Ideen zur Bahnführung und der Integration eines Digitaldruckwerks nach Heidelberg zurück“, sagt der routinierte Druck-Experte Holger Döringer.

Benjamin Obermayer: „Durchweg schlüssiges Konzept“

Bei der ersten Messe von Gallus nach Corona – bis dahin lief sie unter dem Leitmotto „Innovation Days“ – passte unter den globalen Innovationskunden alles. „Ein durchweg schlüssiges Konzept“, bestätigt Obermayer die Eindrücke von Strunk und Döringer. Die große Halle mit einem jeweils großzügig gehaltenen Innen- und Außenbereich bildete den perfekten Rahmen. Eine „Demo Hall“, Vortragsbereiche, eine Bücherei, Museum, New-Work-Elemente, Cateringzone und „Celebration Area“ mit Livemusik – dies alles gehörte zum erlesenen Portfolio.

Augenklick: Willkommensgruß im Eingangsbereich.

Der Schweizer Illustrator und Straßenkünstler „DRÜ EGG“ vermittelte en passant Eindrücke seines kreativen Schaffensdrangs. Wer von den Besuchern wollte, konnte sogar „Sightseeing Touren“ durch St. Gallen, das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz, kurzfristig buchen. Gallus und St. Gallen, bekanntlich das Tor ins Appenzeller Land, zeigten sich von ihren besten Seiten. Das Motto „Gallus goes digital transformation“ war Programm.

Die offizielle und symbolische Eröffnung des „Gallus Experience Center“ nahmen Ferdinand Rüesch, HEIDELBERG-CEO Dr. Ludwin Monz und Dario Urbinati, CEO der Gallus-Gruppe, gemeinsam vor. Danach beherrschten drei Tage lang Erfahrungsaustausch, Innovation und Kollaboration, neue Technologien und deren Lösungen die Szenerie in der Gallusstadt – rund 100 Jahre nach der Gründung der Einzelfirma „Ferdinand Rüesch, Eichmeister“ und dem Eintrag „Waagenfabrik und Maschinenwerkstätte“ ins dortige Handelsregister.   

 

Joachim Klaehn

Head of Communications